Boris Reitschuster ist der Shooting Star der politischen Berichterstattung in der Bundesrepublik, legt man die letzten 12 Monate zugrunde. Die Schweizer Wochenzeitung Weltwoche schreibt, Reitschuster sei zur „Einmann-Opposition gegen die deutsche Regierung und die meist unkritischen Corona-Medien“ avanciert. Focus-Gründer und bayerischer FDP-Landtagsabgeordneter Helmut Markwort lobte Reitschuster als „herausragenden Journalisten“. Die „NZZ“ kritisierte teils eine „Selbstinszenierung“ Reitschusters. Sonia Mikisch, ehemalige Chefredakteurin des WDR-Fernsehens: „Wenn ein einzelner Provo die Runde tatsächlich so stören und unterminieren kann, liegt das Problem in der Abwesenheit anderer Stimmen. Das hätte viel mehr im Fokus stehen müssen.“ Mit den Zitierten ist das politische Spektrum von konservativ bis links abgedeckt. Man darf seiner Berichterstattung begeistert folgen oder sie überzeugt ablehnen. Was man nicht darf, ist einem im Ton stets moderaten Journalisten digital löschen. Das droht jetzt bei YouTube. Reitschuster erhielt jetzt von YouTube die zweite Verwarnung und wurde für zwei Wochen gesperrt. Berichte aus der Bundespresskonferenz wird es daher im Juni nicht mehr geben. Bei drei Verwarnungen innerhalb von 90 Tagen wird der Kanal gelöscht. Genau dies drohte YouTube Ende letzter Woche an:
Anlaß für die erneute Verwarnung war dieses an Harmlosigkeit nicht zu überbietende Video. YouTube hat seine aktuelle Allzweckwaffe „Medizinische Fehlinformationen“ in Stellung gebracht. Das Video enthält uE gar keine medizinischen Informationen und auch sonst rein gar nichts, was zu beanstanden wäre. Bitte überzeugen Sie sich selbst.
„Meinungsfreiheit im Netz“ hat den Fall übernommen. YouTube hat die Rücknahme der Sanktionen auf unsere Abmahnung vom Sonntag heute, am 14.06.2021, um 16:31 Uhr, abgelehnt. Wir werden jetzt sofort gerichtliche Schritte einleiten. Reitschusters Videos haben mit Abrufzahlen deutlich im 6stelligen Bereich für politischen Journalismus enorme Reichweiten. Dass YouTube diese „Einmann-Opposition gegen die deutsche Regierung“ jetzt unmittelbar vor der Bundestagswahl mit einer haarsträubenden Begründung ausschalten will, mag vielen eigenartig vorkommen, anderen prima in den Kram passen. Eindeutig scheint uns, dass diese Löschungen und Verwarnungen einer für die Bundesregierung unliebsamen Stimme nicht zu rechtfertigen sind. Verbindlich im Ton, hart in der Sache ist Reitschuster. Und es ist nicht an einem Monopolisten wie Google, das YouTube betreibt, mit seiner willkürlichen und erratischen Praxis unbequeme Stimmen wie Reitschuster zum Schweigen zu bringen.
Diese Verfahren sind sehr wichtig, sehr arbeitsauwendig und teuer. Gegner ist eins der finanzstärksten Unternehmen der Welt. Wir bitten daher um Ihre Unterstützung!